Bären haben wir ja auf unserer Yukon-Tour mittlerweile das ein oder andere Mal gesehen. Immer vom Boot aus, in sicherer Entfernung. Da tapsten sie friedlich über den Strand oder soffen etwas Yukon-Wasser. Doch dann dieses Ereignis gestern Nacht.
Wir kochen also gerade unser Abendessen auf dem Lagerfeuer am Inselstrand, als plötzlich ein Schwarzbär aus dem Busch kommt, vielleicht 50 Meter entfernt. Er marschiert über den Strand auf eine Bucht zu und fängt an zu schwimmen – und wir greifen sehr schnell zu Waffen und Bärenspray. Wer weiß, ob der Bär nur die nahe Landzunge umschwimmen und dann geradewegs zu uns will? Immerhin brutzelt gerade das Essen in der Pfanne.
Bange Blicke. Und lieber ein Warnschuss Schrot in die Luft, der einen mächtigen Widerhall von den umliegenden Bergen auslöst. Spätestens jetzt wird der Jungbär richtig schnell, versucht, auf die andere Seite des Flusses zu gelangen, ohne von der Strömung abgetrieben zu werden. Schließlich erreicht er das rettende Ufer. Und aus der Ferne sehen wir reichlich aufspritzendes Wasser und ein in den Wald galoppierendes Tier. Der Schreck durch diese unfreiwillige Begegnung war wohl auf beiden Seiten groß.
Später kommen zufällig zwei Einheimische mit dem Boot vorbei. Sie erzählen uns bei einem Bier, dass wir hier keineswegs auf der Sevenmile Island campen, wie es die Karte ausweist. Die Einheimischen nennen unsere Insel einfach nur: Bäreninsel.
Wir haben dann später in der Nacht lieber mal ein besonders großes Feuer zur Abschreckung gemacht.
Eine Antwort auf „Rendez-Vous mit Meister Petz (II)“
Hi Jan-Philipp und Philipp,
es macht Spass, Euren Blog zu verfolgen. Ihr scheint es wirklich zu geniessen – super!
1999 habe ich 6 Wochen in Patagonien und der Atacama-Wueste verbracht – da gab es allerdings noch keine Blogs…
Angeregt durch Eure Aktivität werde ich nächsten Freitag auf der Ems paddeln. Werde allerdings die Vorbereitungen etwas schlanker angehen als Ihr.
Geniesst Eure Zeit und kommt gesund zurueck!
Viele Gruesse aus der Heimat,
Arnold