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Expeditionsbericht

Yukon-Tour: Werdet Teil unserer Reise auf dem Fluss

Seit dem 14. Juni 2015 sind wir auf großer Kajak-Fahrt auf dem Yukon Richtung Beringsee. Dieser Überblicks-Artikel ist immer oben im Blog festgepinnt. So wie es uns und der Satelliten-Technik möglich ist, werden wir Euch darunter über unsere Erlebnisse auf dem Laufenden halten. Wir danken für Euer Interesse und wünschen Euch eine gute Zeit.

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Since June 14th, we make our way on the Yukon River heading to the Bering Sea. We’ll try to keep you up-to-date below. Please visit the Google Map for our most current position. And stay tuned…


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Dawson: Zu Besuch in der Stadt der Goldgräber

Nach entspannten 40 Kilometern Paddeln haben wir vor wenigen Stunden Dawson City erreicht. Dawson, ein paar tausend Einwohner; keine Stadt ist mehr mit dem Klondike und dem Goldrausch verbunden. Wie sind nach vielen Tagen auf Inseln und in Wäldern wieder auf einem Campingplatz untergekommen. 720 Kilometer sind geschafft! Ein tolles Gefühl.

Spannend war es allerdings, unsere handlichen und federleichten Peli-Kisten und die Ausrüstung hier den Berg hinauf zu schleppen. Immer ein schöner Workout nach einem Paddeltag. Dafür gibt es hier einen netten ausgewanderten Deutschen als Betreiber – sowie eichhörnchensichere Schließfächer. Der Zeltplatz ist komplett Marke Eigenbau, man könnte es auch ein liebevolles Arrangement aus Schrott nennen. Aber nett ist es wirklich.

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Unser vorläufiges Highlight war gerade die heiße Dusche, die vom Ambiente her an amerikanische CIA-Filme erinnert. Ein unbeleuchteter Raum mit einem Bollerofen, der die Temperatur auf kuschelige Saunatemperatur bringt. Dazu zwei riesige Tonnen, die mit kaltem und heißem Wasser gefüllt sind. In der Mitte dieses Raumes ein Hocker, der punktgenau von einem Oberlicht beschienen wird. Und darauf sitzt man dann, mischt sich kaltes und heißes Wasser zusammen und testet die Methode „Eimerdusche“. In einem Setting, in dem man jeden Moment einen amerikanischen Agenten zum Verhör samt Waterboarding erwartet. Es hat auch tatsächlich jemand angeklopft; es war aber Gott sei dank nur ein duschwilliger Zeltnachbar.

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Hinterher wollen wir noch etwas essen gehen mit unseren österreichischen Freunden, deren Tour hier zu Ende ist. Außerdem warten noch der Waschsalon, der Saloon, die Spielbank und eine Runde Goldschürfen auf uns. Morgen ist dann der Nationalfeiertag Canada Day, bei dem wir uns einen Kostümmarsch durch die Stadt nicht entgehen lassen wollen. Soweit erstmal aus Dawson City, der magischen Goldgräberstadt am Yukon. Bevor wir Freitagmorgen wieder lospaddeln, unsere Vorräte aufgestockt und unsere Ausrüstung auf Vordermann gebracht haben, werden wir sicher noch einmal von uns hören lassen.

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Männer, die auf Wolken starren

Wenn wir eines lernen in diesen Tagen, so ist es die Unberechenbarkeit des Wetters. Der kanadische Sommer ist ein launisches Wesen. In vielen Momenten zeigt er sich von seiner schönsten Seite. Man sieht es der Bräune in Gesicht und Armen mittlerweile an.

Doch wehe, wir paddeln manchmal auch nur eine Biegung weiter. Schon geraten wir in einen heftigen Schauer, der seinesgleichen sucht. Regenjacke, Spritzschutz, Südwester? Vergesst es. Dann hilft nur noch: in rasender Geschwindigkeit anlegen, Boot festmachen, in den Wald und das Tarp aufspannen. Und spätestens dann bricht das Unwetter auch schon schon über einen herein: Mit gewaltigen Windböen, teilweise Hagel und Unmengen Regen. Nach einer halben Stunde ist dann meistens alles wieder vorbei. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, war da was?

Es gibt aber auch den anderen Regen in Kanada, den „Ich ziehe knapp an Euch vorbei und ärgere Euch“-Regen. Wir haben also gerade mit der obigen Prozedur einen Regenunterstand aufgebaut…. und es tröpfelt über Stunden links ein bisschen und rechts ein bisschen. War es das jetzt, kommt da noch was? Denn bei Regen können wir fahren, nicht aber bei einer Sintflut. Und so starren wir mit bangem Blick in den Himmel und versuchen uns als Meteorologen. Motto: Wenn’s mal wieder länger dauert. Bei einem solchen Anlass ist auch das – tatsächlich ungestellte – Foto in diesem Beitrag entstanden. Das Warten auf Regen oder eben Nicht-Regen war dann doch zu ermüdend.

Mittlerweile haben wir aber weitere ausgefeilte Taktiken entwickelt, um dem Regen ein Schnippchen zu schlagen. Methode I: Boot treiben lassen, bis der Regen vor einem niedergeregnet ist. Methode II: Wetterbericht ignorieren. Das Wetter lässt sich hier genau so treffsicher vorhersagen wie die Lottozahlen. Methode III haben wir vor wenigen Stunden an unserem Nachtlager auf einer Insel ausprobiert. Während es um uns herum auf allen Seiten über Stunden schüttete, schien auf unser Lager die warme Abendsonne. So machen es wohl die wahren Profis in diesem kanadischen, ein wenig launischen Sommer.

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Feuertaufe in den kanadischen Strom-Schnellen

Sie sind unter Yukon-Befahrern sagenumwoben, heute haben wir sie gut hinter uns gebracht: die Stromschnellen Five Finger Rapids und Rink Rapids. Und nachdem wir im Vorfeld manch Legende und irritierende Geschichte gehört haben, war uns trotz aller guten Vorbereitung dann doch etwas bange zumute.

Als früher die Dampfschiffe auf ihrem Weg zwischen Whitehorse und Dawson City durch die Stromschnellen fahren mussten, kam es regelmäßig zu Schiffbruch und tödlichen Unfällen. Denn mitten im Fluss ruhen nebeneinander fünf Felsen, an denen sich der Yukon vorbeizwängen muss und entsprechend schnell wird. Heitere Aussichten, oder? Immerhin wurde aber mittlerweile ein Teil eines Felsens weggesprengt, um die Befahrbarkeit zu verbessern. Eine Sonntagsfahrt müssen die Rapids deswegen noch lange nicht werden. Deswegen auch die Vorsichtsmaßnahmen: Rettungsweste ist sowieso Pflicht, die Ausrüstung ist allesamt sicher vertäut, Paddelsicherung, Schwimmleine an Rettungsweste, Persenning zum Schutz vor eindringenden Wasser noch einmal festgezurrt. Und 33 weitere Dinge. Auch die Spiegelreflex muss unter Deck, deswegen gibt’s hier erstmal nur ein Bild aus der Ferne. Und dann, das Grollen. Schon aus der Ferne ist es zu hören. Wir biegen mit unserem Kajak um die Kurve, tasten uns voran. Langsam nimmt die Strömung zu, wir fahren immer näher an die majestätischen Felsen. Wir halten uns ganz rechts, alles andere wäre gefährlich. Von oben rechts ruft jemand von der Aussichtsplan etwas herunter. Wir können ihn nicht verstanden, nehmen es aber als Aufmunterung. Und dann schlägt der Yukon schon mächtige Wellen, Schaumkronen sind zu sehen, unser Boot mit dem Fracht-Aufbau schaukelt schon etwas. Aber harte Schläge, möglichst geschwind und kontrolliert durch die Wellen und Strudel. Und nach fünf Minuten ist alles vorbei, der Fluss beruhigt sich wieder. Und wir jubeln. Irgendwie hat es sogar Spaß gemacht.

Die Rink Rapids kommen dann einige Kilometer später. Aber auch wenn es linkerhand mächtig schäumt und braust, fahren wir am rechten Rand des Flusses mit Kraft, aber letztlich entspannt daran vorbei. Und die gute Nachricht: Herausforderungen warten sicher noch reichlich auf uns, Stromschnellen aber nicht mehr. Heute Abend gab’s auf die bestandene Feuertaufe erst mal ein echtes Luxusgut: eine Tüte Chips zum Nachtisch, eigens über den Yukon gepaddelt. Und wir, wir stehen inzwischen bei 370 Flusskilometern. Die Rapids waren eine Episode, die wir mit Euch geteilt haben. Es gibt so viel mehr und einzigartiges, was wir hier jeden Tag erleben. Davon werden wir erzählen, von Zeit zu Zeit, von unserer Yukon-Tour im Zeichen der niemals untergehenden Sonne.

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WLAN sei Dank: Eine kleine Foto-Galerie

Diese sogenannte Zivilisation hat ab und zu auch Vorteile. Wie hier in Carmacks in Form von Duschen und sogar einer Waschmaschine. Für Euch aber natürlich besonders interessant ist das verfügbare WLAN. Zwar scheiterte die Frau am Tresen komplett an unseren Namen, aber wir haben unseren Benutzer-Account dann doch noch bekommen. Deswegen hier einfach mal unkommentiert einige Fotos der letzten Yukon-Tage.