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Expeditionsplanung

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Allen Besuchern dieses Blogs wünschen wir hiermit gesegnete Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir freuen uns sehr über den stetig wachsenden Zuspruch. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle einmal für die unzähligen helfenden Hände, die unser Yukon-Projekt unterstützen. Über diesen Blog haben wir nicht zuletzt auch Kontakt zu anderen Yukon-Abenteurern gefunden. So teilen wir alle unsere Erfahrungen und unsere Träume über diesen besonderen Fluss namens Yukon.

Seit März betreiben wir nun die Vorbereitungen für unsere eigene Yukon-Tour. Wir kaufen Peli-Kisten, organisieren die Visa, machen unser Boot startklar, diskutieren Kommunikationslösungen und machen Koch-Abende auf dem Lagerfeuer. Ja, es kostet sehr viel Zeit. Ja, es ist teuer. Ja, es ist manchmal nervenaufreibend. Aber das wussten wir vorher, und wir haben uns mit vollem Bewusstsein und besten Gewissens hineingestürzt.

In diesem Sinne begeben wir uns jetzt in das letzte halbe Jahr vor der großen Yukon-Tour. Es wird weiterhin nicht langweilig, die komplizierte Zoll-Ladekisten-Geschichte bereitet uns beispielsweise immer noch Spaß. Und so ungefähr 434 Detailfragen, die es zu klären gilt. Am 24. 25. Januar 2015, sind wir dann auf der boot in Düsseldorf. Vielleicht ergibt sich ja dort die Gelegenheit, den ein oder anderen kennenzulernen oder wiederzutreffen?

Und damit verabschieden wir uns für dieses Jahr. Allen an dieser Stelle einige erholsame Tage und noch einmal frohe Weihnachten. Bleibt uns gewogen, wir freuen uns auf das kommende Jahr im Zeichen des Yukons, das wir mit Euch gemeinsam teilen dürfen.

Herzliche Grüße,
Jan-Philipp und Philipp
FOTO: YUKON-BLOG

 

We would like to wish a merry christmas and a happy new year to our readers. We are very grateful for all the support, ideas and experiences we could share with you in 2014. Our Yukon River Tour preparation is moving forward and we are confident about the progress. Nevertheless, the next half year will be marked with lots of work and tackling issues. But June is coming… and it will be great. All the best for you and your beloved ones.


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Expeditionsplanung

Zölzer in Essen: Zu Besuch bei den Experten für Boote

Unmöglich, völlig unmöglich! An Deutlichkeit lassen seine Worte nichts zu wünschen übrig. Dabei wollen wir doch bei Heinz Zölzer wichtiges Bootszubehör für unser Grabner-Kajak maßanfertigen lassen. Denn ohne verlässliche Persenning und Spritzdecken werden wir im schlimmsten Fall nicht nur bei Regen nass, sondern laufen voll mit Wasser. Wir reden vom Yukon, von vielen Wochen Tour mitsamt Ladungskisten und besonderen Anforderungen. Und letztere sind mal wieder dergestalt, dass selbst Hersteller Grabner die Segel streichen musste und uns an die Firma Zölzer verwiesen hat.

Die Firma Zölzer also. Gelegen im Essener Stadtteil Kupferdreh, den man wohlwollend als ruhrgebietstypisch bezeichnen kann. Doch beiseite mit den Äußerlichkeiten, wir sind wegen des ausgewiesenen Boots-Know-Hows hier. Wir stehen mit Heinz Zölzer und Frau Bauer zusammen – er eine Koryphäe im Bootsbereich, sie die Fachfrau für das Textile. Also zählen wir auf, was wir benötigen. Für den ungenutzten dritten Sitzplatz im Kajak beispielsweise einen verschließbaren Schacht für unsere Peli-Kisten. Dieser soll in die Persenning, eine Art aufziehbares Plastik-Verdeck, integriert werden. Dass diese Kisten-Konstruktion grundsätzlich kentersicher ist, haben wir ja im Herbst bei einem Härtetest auf dem Edersee festgestellt. Nun muss sie noch wassergeschützt gemacht werden.

Vorweihnachtliche Wunschliste. Von Grabner gibt es außerdem eine ansteckbare Rückenstütze, die auf längeren Touren eine Wohltat ist. Doch irgendwie hat bei den Österreichern keiner daran gedacht, dass die Kombination Rückenstütze + Spritzdecke + Rettungsweste nicht funktioniert. Und ob wir den Wellen sagen können, dass sie sich bitte zurückhalten sollen? Also, Arbeitsauftrag an Zölzer: Persenning und Spritzschutz schneidern. Mit noch einigen weiteren Anpassungen, damit unser Boot für die Bedingungen auf dem Yukon gerüstet ist.

Und dann fällt das Urteil. Völlig unmöglich, das ist die erste Reaktion von Heinz Zölzer ob unserer nautischen Wunschliste. Und ist Auftakt für eine einstündige Diskussion. Wir debattieren verschiedene Lösungen, wobei beispielsweise unsere rechteckigen Peli-Kisten mit der oval ausgeschnittenen Persenning kollidieren. Wasserdichter Reißverschluss? Kaminlösung? Welches Material, welche Konstruktion? Allen rauchen die Köpfe.

Leinen Los! Aus völlig unmöglich wird zu guter Letzt bei Textil-Expertin Bauer ein optimistischeres „das meiste wird sich umsetzen lassen“. Und bei einigen Wünschen könnte das Ergebnis nicht optimal werden, aber tauglich. Ende Januar sehen wir uns also wieder in Essen (Google-Karte), dann will Zölzer die Spritzschutzdecke fertig haben. Und dann können wir eine erste Test-Tour mit weitgehend vollständigem Equipment wagen. Noch ein knappes halbes Jahr…
FOTOS: YUKON2015.DE

 

As perfect as the Grabner kayak already meets our purposes, our boat cover is not yet sufficient. It has to withstand higher waves and rain, furthermore it has to offer some sort of a waterproof plastic scuttle for our pelican cases in the mid-ship area. Therefore, we paid a visit to boat specialist Zölzer in the Ruhr district. They will customize a boat cover for the Riverstar kayak with expedition capabilities. Apart from that, we try to get splash guards which we can use with our PFDs. Now, the people at Zölzer have a lot of work. And we are looking forward to the end of January when everything’s should be completed.


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Expeditionsplanung

Flusskarten vom Yukon: Wie die paddelnden Piloten

Riesig, das ist der erste Eindruck. Wenn man die 1,46 x 1,07-Meter-Detailkarten von Alaska und dem Yukon-Territorium ausgebreitet vor sich liegen hat, bekommt man eine Ahnung von den gewaltigen Dimensionen dieser Region. Jetzt wurden diese sogenannten TPC-Karten geliefert, die uns als Orientierung auf der Paddel-Tour bis zur Beringsee dienen sollen. Und da Ihr unsere Tour inzwischen kennt, sind natürlich auch diese Karten nicht einfach irgendwelche Karten.

Unvorstellbare Dimensionen. Wir reden von den Karten eines Gebiets, das mit 740.000 weniger Einwohner hat als die Stadt Köln, aber gleichzeitig sechs Mal so groß ist wie die Bundesrepublik. Ein Gebiet, das mit gewaltigen Gebirgsformationen, ewigen Flussdeltas und einer unbeschreiblichen Natur aufwartet. Das aber gleichzeitig Defizite bei sauber ausgearbeiteten Karten hat. Zahlreiche Geo-Buchhandlungen haben die Segel gestrichen, viele Kontaktanfragen in die USA sind versandet. Aber des wunderbaren Walter Steinberg sei dank sind wir auf die sechs blattweisen TPC-Karten gestoßen, die nun bei uns liegen.

TPC Yukon River. Public Domain. US Ministry of Defense.Nur fliegen ist schöner. TPC steht für Tactical Pilotage Charts, also für taktische Pilotenkarten. Die Karten wurden vom amerikanischen Militär ursprünglich für die Luftnavigation herausgegeben. Aber irgendwie sind wir ja auch Piloten, nur paddelnde. Und die TPCs bieten sehr exakte Informationen. So finden sich im Maßstab 1:500.000 etwa Städte, Straßen, wichtige Landschaftsformationen, Wasserwege und Höhenlinien. Zwar hat das US-Militär die Karten irgendwann nach Ende des Kalten Krieges nicht mehr fortgeschrieben. Doch dies schmälert ihre Nützlichkeit nur wenig. Und der Fluss selbst verändert sich in einem gewissem Umfang so schnell, wie sowieso keine Karte dieser Welt mitzuhalten vermag.
 
Beistand von ganz oben. Zusammen mit unseren digitalen Karten im bereits erworbenen Delorme Inreach Explorer fühlen wir uns nun mit diesen Kartenblättern für die Tour gerüstet; auch die Yukon River-Guides von Michael Rourke sind sicher aufschlussreich. Und ein Blick auf unsere neuen kanadischen Karten zeigt, dass wir bei unserer Tour Schützenhilfe von ganz weit oben haben. Als Copyright ist auf diesem Kartenwerk vermerkt: „Copyright 2005 Her Majesty the Queen“.
FOTOS: US MINISTRY OF DEFENCE PUBLIC DOMAIN (OBEN), YUKON2015.DE

 
 

Fluss-Karten (TPC) für den Yukon River

Achtung: Die Grafikdateien sind jeweils 20 MB groß. Als gedruckte Karten haben wir sie bei OmniMap bezogen. Teilweise sind die TPC-Karten im Antiquariat verfügbar. Europäische Buchhandlungen führten zum Zeitpunkt unserer Recherche nur einzelne Blätter. Es gibt auch noch USGS-Karten im Maßstab 1:250.000 bei der University of Texas, die man auch ausdrucken lassen kann – danke an Oliver für diesen Tipp!


Both Alaska and Canada are lacking up-to-date printed maps for nautical navigation. The Tactical Pilotage Charts (TPC) released by the US Government turned out to be the product which suits our demands best. They come in a scale of 1:500.000 which should be adequate for planning, as these charts are complementary to our Inreach Explorer maps. We bought six chart sheets at Omnipage which we’ll carry with us weather-sealed.


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Die Touren der Anderen

Linktipp: Die Eroberung der Nordwest-Passage

Ich habe das immer wie ein Schachspiel empfunden. Man fährt hinein und eröffnet damit das Spiel. Und die Natur, die Passage macht dann den nächsten Zug. Hoffentlich ist man ein genügend guter Schachspieler, um auf der anderen Seite anzukommen. Denn wenn man ein schlechter Schachspieler ist, dann verliert man. Und man kann eine ganze Menge verlieren.

ARVED FUCHS, ABENTEURER

Dies ist ein Seeweg, der einem schon wegen seiner schieren Länge von 6000 Kilometern den Atem raubt. Ein Seeweg, der bis heute große Gefahren mit sich bringt, aus denen Heldengeschichten werden. Es geht um die Nordwest-Passage, die jetzt in einer empfehlenswerten Filmserie auf Arte (Mediathek) über das Polarmeer und die Arktis vorgestellt wird. Auch wenn wir selbst 2015 auf dem Yukon deutlich südlicher unterwegs sein werden und unser Unterfangen eine ganz andere Dimension hat, so wird in die Faszination dieses Kontinents in jeder Aufnahme deutlich.

Die Dokumentation begleitet etwa den schwedischen Segler Dax, der um das europäische Nordkap herum um die Nordküste von Amerika einen Seeweg nach Asien zu erreichen versucht. Und sie spürt den Expeditionen von John Franklin und Roald Amundsen nach, die vor vielen Jahrzehnten als Entdecker in die Geschichtsbücher eingehen wollten. Noch bis Nikolaus ist war der 90-minütige Film in der Arte-Mediathek verfügbar, eine Serie soll folgen.

Auch Abenteurer Arved Fuchs kommt in der Reportage auf Arte zu Wort. Packend berichtet er da beispielsweise von seinen zahlreichen Expeditionen und ihren Herausforderungen, und was man daraus lernen kann. Und eben auch davon, wieso seine eigene Fahrt durch die Nordwest-Passage sehr viel mit einem Schachspiel zu tun hatte.
FOTO: POLAR SEA 360/ARTE/ZDF

 
 
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Expeditionsplanung

Ein sehr entspannter Besuch beim US-Konsulat Frankfurt

Alle Warnungen vor unfreundlichen Beamten und ewigen Wartezeiten haben sich nicht bestätigt: Heute war ich, Philipp, beim US-Konsulat in Frankfurt, um ein US-Visum zu beantragen. Denn wir Exoten wollen ja über den Yukon einreisen, was die Amerikaner erstmal ein wenig in rechtliche Verwirrung gestürzt hatte. Am Ende gilt unsere Fluss-Aktion jetzt als Landeinreise und damit brauchen wir, sapperlot, eigens ein Visum. Denn das vereinfachte visumfreie Waiver-Programm funktioniert nur, wenn man über einen Hafen oder Flughafen einreisen würde. Und an der Grenze zu Alaska wartet nunmal kein Beamter zur Passkontrolle auf uns, sondern nur ein einsames gelbes Telefon im Wald mit direktem Draht zur US-Einwanderungsbehörde.

Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht aus diesem pastellfarbenen, streng abgeschirmten Frankfurter Konsulatsgebäude.


So läuft es im US-Konsulat in Frankfurt ab

Schritt 1: Noch im Freien stellt man sich zunächst an der linken der beiden Warteschlangen an. Ist man an der Reihe, muss man an einem Outdoor-Schalter seinen Reisepass und das DS-160-Dokument vorlegen. Dieses erhält man aber zusammen mit einer Wartemarke zurück. Anschließend stellt man sich in die zweite, rechte, Schlange, in der man einen stylishen Gefrierbeutel in die Hand gedrückt bekommt. Da kommen alle Hosentascheninhalte und der Gürtel hinein.
Schritt 2: Immer in Fünfergruppen geht es in ein vorgelagertes Gebäude, in dem eine Sicherheitskontrolle wie in einem Flughafen wartet. Die eigenen Dokumente, der Gefrierbeutel und die Jacke kommen in eine blaue Kiste zum Röntgen. Man selbst geht durch eine Kontrollschleuse. Ist alles in Ordnung, darf man alles wieder an sich nehmen.
Schritt 3: Durch den gesicherten Innenhof geht man zum eigentlichen Konsulatsgebäude. Hier gibt man in einem Vorraum seinen Gefrierbeutel wieder ab und stellt sich dann in die nächste Schlange. An einer Rezeption erklärt man sein genaues Ansinnen, die eigenen Dokumente werden daraufhin überprüft und neu sortiert.
Schritt 4: Beim B2-Urlaubs-Visum stellt man sich anschließend in die nächste Schlange gleich nebenan. Der Angestellte nimmt dort den Reisepass und DS-160-Dokument an sich, anschließend muss man die Abdrücke von allen zehn Fingern abgeben.
Schritt 5: Nun geht zu einem weiteren Schalter, an dem man eigentlich nur kurz „Hallo“ sagt, seinen Pass hinterlegt und erneut die Abdrücke seiner rechten Hand abgibt (warum auch immer). Anschließend gibt es die Information, in welchem der voneinander abgetrennten Wartebereiche im Atrium man warten soll.
Schritt 6: Bis jetzt war alles Vorgeplänkel. Im großen Atrium des Konsulats sitzt man nun vor mehr als 20 Schaltern und einer Anzeige, welche Wartemarkennummer gerade an der Reihe ist. Erst einmal wartet man aber längere Zeit. Bei mir hat es rund eine Stunde gedauert, bis es weiterging. Das Interview kann bereit nach wenigen Minuten vorbei sein, während es bei anderen teilweise mehr als 20 Minuten gedauert hat.
Schritt 7: Schließlich steht man dem Menschen gegenüber, der über das eigene Visum entscheidet. Er stellt einige Fragen: Wie und wann man einreisen will? Was man plant? Ob einen jemanden begleitet? Die Beobachtungen zeigen, dass dieses Gespräch

Schritt 8: Nach einer hoffentlich ausgesprochenen Zusage darf man das US-Konsulat wieder verlassen. Und bekommt das brandneue Visum in etwa einer Woche per Post nach Hause geschickt.

 

Tipps für das US-Konsulat in Frankfurt

US-Generalkonsulat
Gießener Straße 30
60435 Frankfurt/Main (Google Maps, Street View)

ÖPNV: Vom Hauptbahnhof mit der U-Bahn U5 bis „Gießener Straße“. Dies ist die elfte Haltestelle nach etwa zwanzig Minuten Fahrzeit. Von dort aus am Blumenladen rechts und dann solange geradeaus, bis das Konsulat auf der linken Straßenseite auftaucht.

Parken: Begrenzte Möglichkeiten am Straßenrand von Gießener und Wetzlarer Straße. Teilweise muss man einen Parkschein ziehen.
Elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets müssen zuhause bleiben. Verboten sind beispielsweise auch spitze Gegenstände, Waffen und große Taschen. Eine vollständige Liste gibt es beim US-Konsulat als PDF. Es ergibt Sinn, so wenig wie möglich mitzubringen.

Gepäck-Verwahrung: Der Kiosk am US-Konsulat (Google-Maps) an der Kreuzung von Marbach- und Gießener Straße nimmt Geräte und Taschen zur Verwahrung entgegen. Außerdem gibt es am Hauptbahnhof Schließfächer in unterschiedlichen Größen ab vier Euro.
Mitgebracht werden muss auf jeden Fall der eigene elektronische Reisepass mit biometrischem Fingerabdruck. Außerdem benötigt Ihr die DS-160-Bestätigung vom Visum-Formular sowie die Terminbestätigung. Ein Passfoto in Papierform wird erwartet, bei mir im konkreten Fall aber nicht verwendet. Weitere Unterlagen hängen vom Visum-Typ ab.
Bei mir hat es insgesamt zwei Stunden gedauert, es gibt aber Berichte über drei oder noch mehr Stunden Wartezeit. Haltet Euch den Tag also besser frei.

Bringt Euch auch etwas zum Lesen mit. Die Warterei kann sich ziehen, und da ist man für etwas Ablenkung dankbar. Die eigenen Unterlagen zum zehnten Mal durchzulesen, langweilt auch schnell. Alternativ kann man mit vielen Besuchern in Kontakt kommen, darunter sind teilweise auch US-Amerikaner.
Seid freundlich. Muss man natürlich eigentlich nicht dazu sagen. Die persönliche Erfahrung zeigt jedenfalls: Es wird erwidert, und die ganze Sache läuft für alle Beteiligten angenehmer ab.

Ein „Yes, sir“ oder „Yes, madam“ hat ebenfalls bei den Amerikanern noch nie geschadet. Obwohl viele Ansprechpartner Deutsche sind oder deutsch sprechen, ist das Englische sehr hilfreich bis notwendig.
Kleine und große Notfälle: In der hinteren linken Ecke des Wartesaals in Frankfurt steht ein kleiner Kiosk. Dort bekommt man Kaffee und Snacks und tauscht ein paar Worte mit dem Verkäufer. Außerdem stehen in einer Reihe noch Passbild-Automat, Briefmarken-Automat und ein Kopierer.

Gutes Gelingen! 🙂

Vor der Beantragung des US-Visums haben wir jedenfalls gedacht, dass wir Deutschen die Meister der Bürokratie wären. Allerdings wird schon beim Ausfüllen eines vielseitigen elektronischen Formular namens DS-160 klar, dass dieser Titel spätestens seit 9/11 auch von den USA beansprucht wird. Aktueller Arbeitgeber, frühere Arbeitgeber, Hochschulen, Bruttoeinkommen, bereiste Länder, genaue Reiseroute und vieles mehr darf man da angeben. Haben wir nicht gerade erst Augenfarbe und Körpergewicht nennen müssen? Und dann gilt es noch zu bestätigen, dass man mit Terroristen nichts am Hut hat und auch vorerst nicht plant, sich paramilitärisch auszutoben. Okay, der Yukon-Trip wird vielleicht Züge davon tragen… Scherz!

US VISA. (C)SHUJENCHANG/PUBLIC DOMAINDie Visa-Bewerbung im Konsulat besteht dann neben Sicherheitskontrollen aus zahllosen Schritten, bei denen man von einer Schlange zur nächsten und von einem Officer zum nächsten hüpft. Doch hauptsächlich harrt man am Ende in geradezu kontemplativer Stille in einem Atrium der Dinge, die da kommen. Wenn man in die leeren Augen der meist jungen Besucher schaut, rührt die größte Verzweiflung aber offenbar daher, dass Handys gar nicht erst mit ins Konsulat gebracht werden dürfen.

Ein Gefühl wie in einem Aquarium. Da wartet man dann also in diesem lichtdurchfluteten und mit US-Flaggen geschmückten Saal und sitzt auf Stühlen, die es maximal mit den Sitzmöglichkeiten eines Campingplatzes in, sagen wir, Klagenfurt aufnehmen können. Die umgebenden Wände sind bestückt mit eingelassenen Scheiben, hinter denen die Konsulatsangehörigen an einem Schalter sitzen. Es fühlt sich ein bisschen an wie in einem Aquarium – wobei man immerhin noch überlegen darf, wo nun drinnen und wo draussen ist. Die Beamten sind aber ausgesprochen freundlich, teilweise sogar fröhlich. Könnte es daran gelegen haben, dass ich als Postadresse des Aufenthalts in Alaska pauschal angegeben habe: „Straße: Yukon River, Stadt: Yukon River“?

Am Ende geht dann alles ganz schnell, und der sympathische Officer wünscht noch einen „Great trip on the Yukon, happy kayaking!“. Bilanz nach zwei Stunden Konsulatsaufenthalt, 128 Euro Gebühren und handgestoppten 26 Mal „Yes, Sir“: Visum, check! Vielleicht war es einfach ein gutes Omen, dass direkt über meinem Schalter eine Flagge Alaskas wehte.

FOTOS: SHUJENCHANG/PD, GOOGLE STREET VIEW

 
 

As our port-of-entry in the US will not be a harbor or an airport, we needed a visa for the USA. After we completed the comprehensive DS-160 form for a nonimmigrant visa, we went to the US consulate in German bankers capital Frankfurt today. Although we’ve been warned that the officers are not always that friendly, we had a very positive experience. Despite the fact that we waited two hours until our visa was finally approved, all officers were on their best behavior and even offered to speak German. So we are happy to celebrate a „Mission Accomplished“ concerning our US and Canada entry.