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Rode Videomic Go: Mit der toten Katze zum Klondike

Was für uns Menschen die Ohren sind, ist für die Filmkamera das Mikrofon. Und damit wir am Yukon nicht nur schöne Aufnahmen, sondern auch Worte und Umgebungsgeräusche vernünftig festhalten können, haben wir noch ein externes Mikrofon namens Rode Videomic Go für die Spiegelreflex angeschafft. Leider haben wir gerade nicht die Zeit, ausführlich auf die Neuanschaffung einzugehen (es gibt da noch diese kleine Baustelle namens Ausrüstungskiste). Außerdem muss es ja auch nicht immer so ausufernd ausführlich werden wie damals beim Iridium Go-Test. Aber kurz vorstellen wollen für Euch den Begleiter allemal.

Die Vorteile des Videomic Go für uns

  • STROM: Als eines der wenigen Modelle benötigt es keine externe Batterie. Der große Bruder Videomic Pro beispielsweise verlangt einen 9-Volt-Block, der am Yukon vermutlich seltener anzutreffen ist als Goldnuggets.
  • GEWICHT: Mit 73 Gramm ist das Videomic Go ein Fliegengewicht. Da man eine Spiegelreflex ja viel durch die Gegend schleppt und unser Boot die ganze Ausrüstung auch noch tragen muss, ist das ein Argument.
  • PACKVOLUMEN: Das Videomic Go ist zwar federnd aufgehängt, aber sehr kompakt. Und zumindest an der 70D kann man selbst dann noch fotografieren, wenn das Mikro auf den Blitzschuh gesteckt bleibt.
  • TOTE KATZE: Für das Mikro gibt es einen originalen Windschutz, der in der Fachsprache wegen seiner weichen Haare Deadcat heißt. Den Windschutz haben wir noch nicht getestet, er macht aber einen guten Eindruck.

Wie gut ist das Videomic Go?

Nach unseren ersten Tests sind wir sehr zufrieden. Für ein derart kompaktes und mit 65 Euro günstiges Mikrofon ist die Tonqualität überzeugend. Als sogenanntes Shotgun-Mikrofon ist das Videomic Go besonders tauglich für alles, was sich vor der Kamera abspielt. Und genau das schwebt uns ja vor: Uns selbst und andere filmen, die vor der Kamera sprechen. Sowie Geräusche aller Art aufnehmen, die sich vor der Linse abspielen.

Eine Einschränkung gibt es: Auf größere Entfernungen sind keine akustischen Wunder mit dem Gerät möglich. Allerdings wollen wir ja auch nicht mit einem professionellen RED Scarlet-Kamerageschoss für zwei Fantastilliarden Euro auf Reisen gehen. Wobei wir uns das noch einmal überlegen, falls wir wie damals Dagobert Duck am Klondike das große Gold finden sollten. Solange aber wird uns das Rode Videomic Go hoffentlich ein kleiner, treuer Begleiter auf der Tour sein.
FOTO: YUKON-BLOG

 
 
Weiterführende Links:

 

We bought a Rode Videomic Go for mounting it on our Canon DSLR. The purpose of this shotgun microphone can be put in simple words: better sound quality even in windy surroundings. And, hey, there will be probably more wind than appreciated on the Yukon River. The Videomic Go seems to be a good choice: compact, lightweight and without a necessity for an external power supply. Many reasons to be part of our Yukon equipment list, we presume.


 
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Eine Kiste, sie zu knechten

Was für ein Spaß, so eine Kiste mit unserer Ausrüstung bis nach Whitehorse an das Ufer des Yukon zu bringen. Wer glaubt, dass dies auch nur annähernd so funktioniert wie eine Online-Bestellung in den USA, liegt leider daneben. Es gleicht tatsächlich eher einem Umzug nach Kanada und zurück. Das kann man anstreben, muss man aber nicht.

Noch mal zur Erinnerung: Wir lassen die dickwandige Kartonkiste auf einer Palette von zwei Speditionen bis zum Startpunkt bringen. Gefüllt ist der Behälter mit Dingen wie unserem Boot, Peli-Kisten, Bootszubehör, Lebensmitteln und weiterem Equipment. Das war letztlich alternativlos, weil unter anderem das Grabner Riverstar XXL schlicht zu schwer für die Luftlinien war (siehe Blogbeitrag hier, hier und hier). Immerhin hat die neue Methode den Vorteil, dass es preislich auf ein paar Kilo nicht mehr ankommt. Wird eh schon kein günstiger Spaß. Dafür haben wir aber auch jetzt schon viele einmalige Erfahrungen gesammelt. 😉

Wir langweilen Euch hier jetzt nicht mit bürokratischen Details und Zollformalitäten, mit denen wir uns schon herumgeschlagen haben. Wer da mehr über die Yukon-Logistik wissen will, so frage er uns. Wir wollen Euch nur mal zeigen, welchen Weg unsere Ausrüstungskiste bis zum Ziel nehmen soll. Und eine andere Kiste dann vom Endpunkt der Yukon-Tour wieder bis nach Deutschland. Adjektiv: interessant. Oder: speziell.

Yukon-Logistik: Eine Kiste reist um die Welt

Weg einer Ausrüstungskiste von Deutschland bis nach Whitehorse
GRAFIK: YUKON2015.DE/AUFMACHERFOTO: LC AG CC-BY-SA 3.0 beschn.

 
 

Eine Kiste, sie zu knechten. Wie Ihr seht, haben wir eine ganz spannende Transportroute entwickelt. Denn der einfache Weg hat sich bei der Planung meist als der untaugliche herausgestellt. Aber einfach könnte auch jeder, wie wir zu sagen pflegen. Zumindest geht der Hinweg schnell vonstatten: Abgeholt wird die Kiste bei uns in Deutschland am 27. Mai. Wenn dann alle Zahnräder ineinander greifen, können wir uns die Kiste am 15. Juni am Yukon aus dem Zoll holen. Der Rückweg ist dann nochmals eine andere Geschichte. Kennt Ihr als treue Leser. Die Spannung steigt!  
 

Webseiten unserer Logistikpartner:

 

Even just sketching the transportation route of our equipment crate would probably fill several pages. Therefore, we created the chart above. To put the logistics chain in short words, part of the route are undertaken by truck. Some are international cargo flights, some local cargo flights, consolidated cargo. The logistic chain is spiced up with bureaucracy and customs issues, so we had and probably will have lots of fun with our crate. It will, to finish this summary, be packed with our large boat, pelican cases, boat gear and food. Can’t wait to open it in June in Whitehorse…


 
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Zwei Monate bis zur Yukon-Tour

Allmählich schleicht sich da ein Gefühl ein. Nein, eher eine Gewissheit, dass es in zwei Monaten wirklich los geht. Wir werkeln an allen Fronten, organisieren, telefonieren, probieren aus, und immer noch gibt es einiges zu tun. Ein Zwischenstand von dem, was eine besondere Tour auf einem besonderen Fluss werden soll. Auf dem Yukon Richtung Beringsee. Wie immer freuen wir uns über Fragen und Anmerkungen. Und wenn unsere ausgetüftelte Iridium-Technik mitspielt, seid Ihr ab Juni auch auf der Yukon-Tour hier im Yukon-Blog immer dabei.

// Unser Packtraining

Passt überhaupt alles ins Boot? Wir haben jetzt versucht, in Bug- und Hecktaschen und in die Peli-Ladekisten wirklich alles unterzubringen an Ausrüstung und Kleidung, was mit muss für die Reise auf dem großen Fluss. Also Karten, Kameras, Kocher, Flaschen, Säcke, Satelliten-Geräte, Jacken, Socken, Hosen, Schlafsack, Iosmatte und so vieles mehr. Unsere Ausrüstungsliste ist lang. Für Luxus ist kaum Platz. Gleichzeitig passt aber dann doch eine Menge hinein, so dass wir noch viel Luft haben für Lebensmittel. Und dass wir auch mit viel Gepäck sehr kentersicher sind, haben wir ja schon erfolgreich getestet.

// Unser Boot

Das Herzstück unserer Yukon-Tour ist inzwischen in allen Feinheiten reisefertig. Zum einen haben wir von den Bootsspezialisten Zölzer die maßangefertigten Spritzschutzdecken und die Persenning bekommen. Nicht alles ist völlig exakt so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber es wird eine sehr gute Lösung sein, um sich auf den Fluss zu bewegen. Endlich können wir Peli-Kisten und Ausrüstung geschützt und befestigt transportieren. Außerdem gibt es in der Mitte als Teil der Persenning eine Art Kamin mit Reißverschluss, was die Kisten umgeben wird. Und das unwichtigste vielleicht netteste in fremden Gewässern: Wir werden mit einer deutschen, kanadischen und amerikanischen Flagge am Boot durchs Wasser gleiten. So viel nautischer Stil muss sein.

// Filmen und Fotografieren

Darüber hinaus haben wir eine feine Lösung zum Filmen gefunden. Neben unserer Canon 70D-Spiegelreflex kommt eine Drift Ghost S mit an Bord. Eine kleine, handliche Actioncamera, mit der neben Zeitraffer- auch Aufnahmen am und unter Wasser, am Boot, am Paddel möglich sind. Sie hat zahlreiche Vorteile, die die klassische Hero GoPro nicht bietet. Darunter: standardmäßiges Stativgewinde, Wasserdichtigkeit auch ohne zusätzliche Hülle bei gleichzeitiger Audioaufnahme, drehbare Linse und einiges mehr. Außerdem ist die Laufzeit mit mehr als drei Stunden lang, was bei unserer geplanten Solarstromversorgung ein gewichtiges Argument ist. Das könnten schöne Aufnahmen werden.

// Unsere Logistik

Das unendliche Kapitel. Nie hätten wir uns träumen lassen, dass dieses Vorhaben gefühlt ebenso aufwändig ist wie ein vollständiger Umzug nach Kanada: eine Kiste mit Ausrüstung ins Land zu bekommen (siehe Blogbeitrag im November). Doch mittlerweile sind wir vor der Ziellinie. Unsere deutsche Spedition Texim bringt die Palette samt dreiwandiger Kartonkiste bis nach Kanada. Dort übernimmt eine andere Spedition und bringt das ganze auf den Tag genau mit einem Lastwagen nach Whitehorse. Doch davor hatten die Götter unendliche Formalitäten, Zoll-Vorschriften und Ausnahmen gestellt. Über dieses Gesamtkunstwerk und seine Anekdoten werden wir demnächst noch mal gesondert in diesem kleinen Blog berichten.

// Und selbst? Gedanken, Gefühle?

So viel über unsere Ausrüstung, so wenig über unsere Pläne und Gedanken? Trotz unserer langen Vorbereitungszeit gibt es einfach weiterhin jeden Tag die vielen kleinen und großen Schritte, die einen beschäftigen. Weil unsere Ausrüstung und unsere Planung einfach funktionieren soll und muss und im Kern vollständig. Was daheim noch einfach zu organisieren und zu erwerben ist, wird drüben viel schwieriger.

Und doch, ja, der Yukon nimmt gerade schon immer mehr Raum im Kopf ein. Wir machen uns Gedanken, wie es sein wird, wenn wir wirklich am Ufer dieses ganz besonderen Flusses stehen werden. Und wahrscheinlich werden wir erst dann vollends realisieren, was wir hier eigentlich vorhaben. Wir freuen uns darauf!

FOTOS: YUKON2015.DE (5), RAJAPACK (1)

 
 
 

Only two months to go until or Yukon expedition is taking off. We are busy planning and discussing the details. On the equipment side, our boat is ready to ship after several improvements. We even have a canadian / german / american flag. Even our logistic chain for bringing the bigger parts of equipment to Canada will finally work (customs bureaucracy is no fun at all, though). And lots, lots of other thing go its way we cannot mention here. But what we can say, of course, is that we are so much looking forward for this trip. We are curious about the river, the people, the nature. Two months to go!


 
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Iridium Go-Testbericht: Den Satelliten ganz nah

Zu jeder Tages- und Nachtzeit fliegen sie über unseren Kopf hinweg. Satelliten umkreisen unermüdlich die Erde, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Doch im Falle von Iridium schaffen sie etwas, was einzigartig ist: Sie erlauben es uns, von jedem Punkt des Globus‘ mit einem beliebigen anderen Punkt zu telefonieren. Seit wenigen Tagen nennen wir ein Wundergerät namens Iridium Go unser eigen. Satelliten-Telefone kennt man ja eher aus James-Bond-Filmen, die Funktionen sind aber auch für uns ein echter Gewinn. Was wir am Yukon mit dem Iridium Go vorhaben und wie es sich in unserem Praxistest im hessischen Mittelgebirge bewährt hat, lest Ihr hier.

Unser Testbericht zum Iridium Go

Fakten | Start | Kopplung | Telefonieren | SMS | E-Mails | Internet | Pro & Contra | Fazit

Unser Gerät ist eine Art Router, der das Smartphone in ein vollwertiges Satellitentelefon verwandelt. Da der Großteil der Erdoberfläche nicht von den Telekoms dieser Welt versorgt wird, ist die Verbindung via Satellit nicht nur in Kanada und Alaska oft die einzige Kommunikationsmöglichkeit. Im Gegensatz zu anderen Anbietern wie Inmarsat oder Globalstar deckt Iridium den Globus vollständig ab. Hersteller Iridium ist von dem „Go“ offenbar so überzeugt, dass es hinter den Namen ein Ausrufezeichen setzt. Das können wir auch, hier im Yukon-2015-Blog! Also zunächst zu den Fakten.



FAKTEN AUF EINEN BLICK: Was das Iridium Go leistet

  • Netzverfügbarkeit überall auf dem Globus (Karte)
  • Das „Go“ verbindet sich mit Smartphones
  • Telefonieren mit allen Netzen
  • SMS-Versenden mit bis zu 1000 Zeichen
  • Absetzen eines SOS- und GPS-Signals
  • E-Mails empfangen und versenden

Start: Einfach loslegen wie von Handys gewohnt ist mit dem Iridium Go nicht möglich. Man sollte sich immer an einem Standort befinden, der einen möglichst freien Blick zum Himmel ermöglicht. Häuser- oder Bergschluchten sind zusätzlich hinderlich, wie wir selbst beim ersten Versuch in der Stadt gemerkt haben. Bäume sind aber nur bei dichtem Blattwerk problematisch. Stimmen die Bedingungen, klappt man die Antenne hoch, worauf sich das 300 Gramm schwere Gerät initialisiert. Anschließend sucht es nach Satelliten und meldet sich dort an. Meist nach ein bis zwei Minuten ist es dann soweit: das Signal-Lämpchen des Iridium Go leuchtet den Besitzer freudig grün leuchtend an.

Kopplung: Anders als bei einem reinrassigen Satelliten-Telefon ist das Iridium Go ohne gekoppeltes Smartphone weitgehend wertlos. Lediglich das Absenden eines SOS-Signals und der eigenen GPS-Position ist auf diese Weise möglich. Dafür ist es erheblich günstiger in punkto Anschaffung und Tarife und erlaubt die komfortable Bedienung über das eigene Smartphone. Bis zu fünf Geräte können sich an dem drahtlosen Iridium-Go-Funknetzwerk anmelden. Unser WLAN-Name lautet jetzt Iridium-Yukon. Falls genau der also mal bei Euch im Handy auftaucht, Finger weg… 😉

Telefonieren: Für uns ist das die wichtigste Funktion. Denn der der SMS-Versand ist auch über den im Blog schon einmal vorgestellten Inreach Explorer möglich. Jedes Gerät erhält eine eigene Nummer mit der Vorwahl +8816/+8817. Zum Telefonieren gibt es eine Iridium-App, die alle wichtigen Funktionen anbietet und etwa Zugriff auf das Smartphone-Adressbuch hat. Also einfach mal eine Nummer auswählen, auf Anrufen drücken. Zuerst verkündet eine weibliche Automatenstimme, wie viele Einheiten man noch auf seiner Iridium-SIM-Karte hat. Und dann sind wir überrascht: Natürlich hört man seinen Gesprächspartner nicht in völlig klarer Stimme, auch sollte man immer abwechselnd sprechen. Aber die Erwartung, eine Qualität zwischen Krächzen und Rauschen zu bekommen, erfüllt sich nicht. Und aufregend ist es auch ein bisschen, selbst bei unserem Telefonat zwischen dem hessischen Mittelgebirge und Heidelberg.

SMS-Versand: Über die angesprochene Iridium-App für Apple und Android lassen sich Nachrichten mit bis zu 1000 Zeichen versenden, die dank Smartphone zügig getippt sind. Bei unseren ersten Tests landet die SMS binnen Sekunden beim Empfänger. Das Empfangen von SMS über das Iridium Go hingegen hat beim ersten Mal noch nicht geklappt. Das schauen wir uns noch einmal an. Allerdings wollen wir da aus Kostengründen sowieso primär den Inreach Explorer verwenden, selbst wenn hier nur 160 Zeichen pro Nachricht möglich sind.

E-Mails: Dafür bietet Iridium mit AxcessPoint eine eigene App, deren Schreibweise leider so dubios ist wie ihr Design. Grundsätzlich erhält man nach Registrierung eine E-Mail-Adresse benutzer@myiridium.com. Über die App lassen sich dann eingeloggt E-Mails sowohl empfangen als auch versenden. Bisher werden wir allerdings immer von einer „Socket Error“-Fehlermeldung gepeinigt. Offenbar müssen wir hier der Konfiguration noch etwas Feinschliff verpassen. Dokumentation und App überzeugen so oder so nur teilweise. Wir werden hier ein Update nachreichen. Hauptsächlich geht es uns aber mit dem Iridium Go auch weniger um das E-Mailen, sondern um den Versand an eine spezielle WordPress-Adresse. So können wir direkt vom iPad aus einen Blogbeitrag in die weite Welt absetzen (ambitioniert, aber irgendwie großartig).

Internet: Dieses letzte Kapitel können wir abhandeln unter dem Motto technisches Wolkenkuckucksheim. Wir reden im besten Fall von epischen 2,4 Kilobit pro Sekunde. Schon eine ISDN-Verbindung ermöglichte in den 90er-Jahren mehr als 25 Mal so viel. Die geringe Geschwindigkeit ist ein Tribut an die globale Abdeckung via Satellit. Für Wetterinfos haben wir eine andere Lösung. Abends ein Youtube-Video anzusehen oder gar hochzuladen, ist mit dem Iridium Go sowieso unmöglich. Wollen wir aber auch nicht. Wir wollen ja Natur, nicht Technik erleben.

Hintergrund: Warum heisst Iridium eigentlich Iridium?

Der Name des weltumspannenden Kommunikationssystems Iridium basiert auf einer doppelten Metapher. Zum einen sollte das Iridium-Netz eigentlich aus 77 Satelliten bestehen – tatsächlich sind es derzeit etwas weniger -, was der Ordnungszahl des gleichnamigen chemischen Elements Iridium entspricht. Gleichzeitig ist die Anlehnung an ein Element ein Bezug darauf, dass sich beim Iridium 77 Elektronen um den Atomkern bewegen. Dies kann als Parallele zu den Satelliten gelten, die um die Erde kreisen. Das Logo der Firma Iridium mit der prägnanten Anordnung von gelben Punkten geht übrigens auf einen Teil des Sternbildes des Großen Bären zurück, der besonders stark leuchtet. Was auch wieder einen Bezug auf Nordamerika darstellt sowie auf Alaska, dessen Flagge ebenfalls vom Großen Bären sowie dem Nordpolarstern gebildet wird.
 
 


Pro & Contra für das Iridium Go

Pro:

Contra:

  • Hervorragende Verarbeitung
  • Robust abgedichtet und geschützt gegen Wasser, Dreck, Stürze
  • Telefonier- und SMS-Funktion überzeugt
  • Einziges wirklich globales Netz
  • Smartphone-Anbindung ist praktisch
  • Akku scheint lange zu halten
  • Hoher Gerätepreis (ca. 800$)
  • Hohe laufende Kosten (derzeit Prepaid ab 75ct pro Daten- und 1,40 Euro pro Telefon-Minute)
  • Apps für iOS sind eher veraltet
  • Langsame Übertragung mit 2,4Kbit/Sekunde
  • Mail-Konfiguration nicht intuitiv

Was bleibt als Fazit? Wir haben insgesamt einen guten Eindruck vom Iridium Go. Es handelt sich um ein spezielles Gerät, was aber in Fällen wie unserer Yukon-Tour zusätzliche Sicherheit und ein Stück weit Komfort schafft, weil wir beispielsweise Kontakt zu Buschpiloten aufnehmen können. Doch das wichtigste: Irgendwo am Fluss können wir unseren Angehörigen ein Lebenszeichen senden und außerdem Abstecher ins Bloggen mitten in der Wildnis wagen.

Abgesehen davon, dass das ganze schon reizvoll ist. Wer von uns hat schon mal per Satellit telefoniert? Man sieht diese Telefone in Actionfilmen, man sieht es beim Abenteurer MacGyver und in den DMAX-Serien, man sieht es bei James Bond. Aber sonst? Letzterer konnte in einem Film sogar nur mit seiner Uhr eine Satellitenverbindung zur MI6-Zentrale aufbauen. Soweit sind wir nicht, aber wir werden ja auch nicht von den Oberschurken dieser Welt gejagt. Wir machen es also mit dem Iridium Go zwei Nummern kleiner – und unsere Ausrüstung ist wieder ein bisschen vollständiger.

ALLE FOTOS: YUKON2015.DE. IRIDIUM-LOGO: IRIDIUM LLC

 
 
Weiterführende Links:

 

Our equipment is getting more complete every day. From now on, an Iridium Go device will be our loyal companion. The device enables a smartphone via Wifi for making satellite calls, also sending mails and text messages. Although the Iridium Go is nearly useless without a smartphone, it’s much cheaper in regard to device and connection costs than regular satellite phones. Thanks to the truly global Iridium network, it allows us to communicate with our beloved ones, rangers, bush pilots etc even in the middle of nowhere. Apart from that, we are able to send specials emails which are automatically converted into a blog post. Welcome to the new world – despite lousy 2.4 kbits/second connection speed. And we take it as a good sign that the Iridium logo which shows the Big Bear constellation also constitutes the Alaskan flag.


 
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Die Touren der Anderen Expeditionsplanung Multimedia

Die boot 2015 in Düsseldorf: Eine kleine Messe-Nachlese

Was ist der Anlaufpunkt schlechthin für den Wassersport in Deutschland? Natürlich die „boot“ in Düsseldorf. Vergangenes Wochenende haben wir uns dort acht Stunden lang umgesehen. Angesichts der 17 Hallen und 1.741 Aussteller war es kein leichtes Unterfangen, dort für unsere Yukon-Tour an alle richtigen Ansprechpartner und Informationen zu kommen. Hier einige spannende Schnipsel als Messe-Nachlese, womit wir uns beschäftigt und wen wir getroffen haben.

Gelbe Schwimmleinen

Eine Schwimmleine ist eine Leine, die schwimmt. Soweit nicht überraschend. Wir sind aber überzeugt, dass wir mit jeweils 15 Metern längere Leinen als unsere bisherigen brauchen, um unser Boot bei schwierigeren Bedingungen festmachen zu können. Beispielsweise dann, wenn der nächste Baum oder Stein weit weg ist. Falls wir kentern sollten, können wir die Schwimmleinen außerdem besser greifen und das Boot ans Ufer ziehen.

Mit Holzboot über den Yukon

Im vergangenen Jahr haben wir sie kennengelernt, jetzt waren sie erneut da: Manfred Schröter und Joachim Kreuzer. Die beiden haben mit ihrem „New Historical Adventure“ ein Wahnsinns-Abenteuer hinter sich: Sie sind mit einem selbstkonstruierten Holzboot und in Pelzhändler-Kluft über den Yukon gefahren (wir haben im April schon einmal darüber geschrieben). Es war toll, die beiden wiederzutreffen. Und nebenbei haben wir uns über viele praktische Dinge ausgetauscht.

Außerdem haben wir die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, das Aufnahmegerät zu zücken und mit den beiden ein Gespräch zu führen. Über ihre Erlebnisse, die Höhepunkte der Tour und vieles mehr. Hört mal rein – und entschuldigt die optimierbare Tonqualität, die Messehalle war voll und laut. 🙂

Survival-Kit

Dass wir unser Satellitengerät Inreach Explorer immer am Mann und in der Rettungsweste haben wollen, ist sowieso klar. Nun haben wir unseren Plan noch erweitert: In den großen Taschen unserer Palm Kaikoura-Westen sollte auch immer ein Kit zum Entzünden eines Lagerfeuers sein. Denn wenn wir wirklich einmal ausgekühlt sein sollten, ist schnelle Wärme wünschenswert und notwendig. Darüber hinaus wollen wir eine kleine wasserdichte Kiste mit dem Notwendigsten packen. So haben wir im Fall der Fälle zumindest den Reisepass mit dem hart erkämpften Visum, die Flugtickets und ähnliches bei uns.

Titan-Töpfe

Wegen der durchschnittlichen Beladungsmöglichkeit unseres Grabner Riverstar versuchen wir, an jeder Ecke an Gewicht zu sparen. Gusseiserne Töpfe schieden deswegen von vornhinein aus. Und da Aluminium alzheimerauslösend sein soll, wollten wir damit bei so vielen Kochvorgängen auch nicht in die Wertung gehen. Am Ende blieben Titan-Töpfe übrig, die wir schließlich nicht auf der Messe, sondern bei Amazon gekauft haben. Der 5,8-Liter-Topf von Evernew kostet schlanke 160 Euro plus 30 Euro Zollgebühren, hat uns aber überzeugt. Vom Lagerfeuer-Test haben wir direkt ein kurzes Video gemacht. PS: Der Topf muss immer von Flammen umgeben sein, sonst wartet man sich einen Wolf…

Action-Kameras

Dass wir unsere Yukon-Tour angemessen dokumentieren wollen, dürftet Ihr anhand der Existenz dieses Blogs bemerkt haben. Auf der boot waren nun mehrere Action-Cam-Hersteller vertreten, darunter GoPro und Rollei. Insgesamt waren wir von der Halle mit der „Water Pixel World“ aber enttäuscht, da sie auf wenige Stände beschränkt war. Inhaltlich überzeugt hat uns GoPro, die mit ihrer aktuellen Cam-Version Hero 4 vor Ort waren. Full HD, tolle Bilder, wasserdicht, Floater, verschiedene Befestigungssysteme und eine hervorragende Beratung. Am Ende wird es jetzt aber wohl doch eine andere Action-Cam werden, dazu bald mehr.

Ausrüstung für Regen

Natürlich haben wir auch beim Essener Bootsspezialisten Zölzer vorbeigeschaut. Immerhin sind deren Mannen in diesen Tagen dabei, uns Persenning und Spritzschutzdecken für unser Grabner-Boot hoffentlich liebevoll anzufertigen. Wir haben auch gleich noch Hallo gesagt zu Firmengründer Heinz Zölzer. Außerdem haben wir dort unter anderem Neopren-Handschuhe sowie quietschbunte Südwester für stark anhaltenden Regen gekauft. Erfreuliche Bilanz: die Ausrüstung komplettiert sich so langsam.

+++ Unser Messe-Fazit der boot 2015 +++

Zahlen des Tages:

11.234 gemachte Schritte auf dem Messegelände (laut iPhone-Messung). 10,36 Euro für Haribo-Frösche, süße Himbeeren und Schokoladenstückchen. 1 leckeren Kaffee am Stand von Manfred und Joachim.

Fehler des Tages:

Wie schon im Vorjahr kaum etwas zu essen und zu trinken eingepackt zu haben. Und dann vor lauter interessanten Gesprächen wieder völlig zu dehydrieren. Danke an die Raststätte bei Köln für die nächtliche Aufpäppelung…

Offene Frage des Tages:

Wieso bezahlt man satte 20 Euro Eintritt für eine Messe, bei der es vor allem um den Verkauf von Produkten geht?

Beantwortete offene Frage des Tages:

Weil man nirgendwo sonst auf so engem Raum eine so unfassbare Vielzahl an Informationen, Ausrüstungsteilen und Ansprechpartnern findet.

FOTOS: YUKON2015.DE (1), BOOT DÜSSELDORF (1)

 

 

Weiterführende Links:

 

Last week, we paid a visit to the world’s largest boat trade fair based in Duesseldorf. We had numerous aspects on our To-do lists such as fish hooks, neoprene gloves, swimming boat ropes, rain gear and action cams. The day at the „boot“ was a full success as there is probably no place one earth where you can find so many exhibitors and so many different water sports related topics. We bought some pieces of equipment and also stopped by on this day at some shops and spoke to people we already know. You can find the website of the boot trade fair here, if you like.