Die Ranger in Alaska wollen uns bei einer Kontrolle offenbar tief in die Augen schauen. Wie sonst ist es zu erklären, dass wir jetzt unsere Augenfarbe angeben mussten, nur um einen Angelschein zu beantragen? Auch wiegen und abmessen wollen sie uns im Busch: Gewicht und Größe haben jedenfalls ihren Weg auf die Server dieser Datenkrake namens „Alaska Department of Fishing and Game“ gefunden. Wir haben uns dem gebeugt. Wir wollen im nächsten Jahr unseren knurrenden Mägen ungern erklären, dass das heiß ersehnte Lachs-Menü wegen Prinzipientreue beim Datenschutz ins Wasser fällt.
Welches Tier darf es denn sein? Auch bei den Preisen für Angel- und Jagdscheine ist die Behörde kreativ. Während eine jährliche Lizenz für die Bewohner Alaskas 24 US-Dollar kostet, sind es für Ausländer 145. Wobei das Angeln von Königslachsen natürlich erheblich zusätzlich kostet. Noch komplexer wird es bei den Jagdlizenzen, bei denen das Department das zu schießende Tier erfahren will. Nur ein Hase oder Huhn? Ihr seid ab 20 Dollar dabei. Wenn Ihr aber ins „Big Game“ einsteigen wollt, holt schon mal Eure Kreditkarte. Denn selbst bei der 300 Dollar schweren Jagdlizenz kosten manch erlegte Tiere zusätzlich. Ein Braunbär ist mit 200 US-Dollar günstig. Aber wenn ihr einem Moschusochsen begegnen solltet, überprüft vorher Euren Kontostand: 1500 US-Dollar. Immerhin ist die Behörde gottlob nicht so streng, wenn man sich selbst verteidigen muss.
Von Angesicht zu Angesicht. Die umfangreiche Bürokratie kann einen echten Angler aber natürlich nicht erschüttern. Jetzt hoffen wir nach dem Erwerb unserer Scheine nur noch, dass die Fische am Yukon keinen Bogen um uns machen. Den Lachsen mit den bezahlten horrenden Gebühren zu kommen, wird sie vermutlich wenig beeindrucken. Dieses Argument könnte zumindest bei einem Ranger fruchten, dem wir ja nun bei seiner Kontrolltour mit bestem Gewissen tief in die Augen schauen können. Also dann, Petri Heil!
FOTO: U.S. FISH AND WILDLIFE SERVICE. P.D.
Abstract: Fishing and hunting in Alaska will probably be no walk-over. And before we can finally say „Hello“ to a King Solomon in our pan next year, we had to apply for the required licenses. It turned out that the Alaska Department of Fishing and Game has quite a huge interest in specific personal data, for example the hair and eye color. Nevertheless, we turned a blind eye on this to be eligible to go fishing in 2015. And, at least, we can look deep into any rangers‘ eyes when he wants to check our licenses.