Eist wirklich spannend, wenn die eigenen Erlebnisse mal aus einer anderen Perspektive heraus erzählt werden. Was der Reiseblog von Susanne Helmer aus unserer Yukon-Expedition gemacht hat, gefällt uns jedenfalls ausgezeichnet. Sie hatte vor einiger Zeit Philipp interviewt über die drei Monate auf dem Yukon. Herausgekommen ist ein Artikel in ihrem Flügge-Blog, den wir Euch nur wärmstens ans Herz legen können.
Bist Du neu hier? Was findet sich eigentlich wo auf diesem Blog? Die gesammelten Expeditionsberichte haben wir auf einer eigenen Seite abgelegt, ebenso alle Blogposts zur Expeditionsplanung. Du kannst Dich aber natürlich hier auch einfach durchscrollen und Tour und Vorbereitung noch einmal nacherleben.
Daneben haben wir viele weiterführende Informationen zum Yukon-Projekt: Über die Expedition, über uns Abenteuerlustige, über unsere Ausrüstung. Wir wünschen Dir viel Spaß auf unseren kleinen, beschaulichen Yukon-Blog. Und wenn es Dir gefällt, folge uns gerne auf Facebook oder abonniere unseren Newsletter am Ende der Seite.
Hoho, sagt der Weihnachtsmann! Nach vier Monaten Wartezeit haben wir unsere Frachtkiste aus Alaska in Kiel endgültig wieder in Empfang nehmen können. Ein Weihnachtsgeschenk, mit dem wir schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Wenn Ihr diesen Blog ein wenig verfolgt habt, wisst Ihr, wie viel Spaß das ganze Logistik- und Zoll-Theater gemacht hat (gar keinen).
Eingepackt waren Peli-Kisten, das Boot & Co. in reichlich Papier der US-Spedition. Und selbst ein großes Auto war nicht gerade eine Fehlbesetzung, als es um die Abholung an der Ostsee ging. Hatten wir wirklich derart viel Zeug mit auf dem Yukon? Haben es 3200 Kilometer bis zur Beringsee gepaddelt? Es muss wohl so gewesen sein.
Einen Riesendank geht noch einmal an die Spedition Max Jacobi. Wir dürfen offen und ehrlich sagen: Der deutsche Teil der Abwicklung hat reibungslos und sehr angenehm geklappt. Flugs waren die Sachen ins Auto geladen, und ab ging es in die Heimat (Tausend Dank, Mirjam!).
Etwas ernüchternd war dann der erste Blick auf den Inhalt der Kiste. Zum Schluss unserer Expedition war ja alles noch etwas klamm, die Bedingungen vor Ort ließen eine vollständige Trocknung auch gar nicht zu. Wir mussten ja alles in einem zeitlichen Kraftakt versandfertig machen. Um es kurz zu machen: Schimmel ist durchaus etwas, was wir jetzt in Teilen der Peli-Kisten bekämpfen müssen. Ehrlich gesagt hatten wir aber kaum etwas anderes erwartet. Das Boot beispielsweise sieht aber sehr gut aus, und das war ja das mit Abstand wertvollste Frachtstück. Für den Rest gibt es den guten Kärcher. 😉
Wir werden jetzt erstmal in Ruhe alle Teile auseinander dividieren, reinigen, sichten und dann wieder einlagern. Und irgendwie ist es schön, dass ein tolles Yukon-Jahr nun mit der Rückkehr unserer Frachtkiste einen würdigen Ausklang gefunden hat. Nicht vergessen ist übrigens das Projekt, hier noch mehr Fotos und ein kurzes Video zu präsentieren. Es dauert aber leider noch ein wenig. Wir wünschen Euch an dieser Stelle jedenfalls noch ein paar schöne Feiertage und einen guten Rutsch. Wir jedenfalls, wir haben mit der Frachtkiste ein ziemlich einzigartiges Weihnachtsgeschenk bekommen.
Dass uns diese Kiste auch drei Monate nach unserer Yukon-Expedition noch beschäftigen wird, haben wir dann doch nicht erwartet. Obwohl: Nach dem ganzen Logistik-Spaß im Vorfeld hätten wir gewarnt sein können. Immer dann, wenn Du denkst, es geht nicht schlimmer, wedelt irgendwo eine Spedition, eine Behörde mit unaussprechlich langem Namen oder der Zoll himself mit neuen lustigen Formularen und Auflagen herum.
Unsere weltreisende Kiste also. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass wir uns auf keine einzige Aussage und Leistung der unfähigen überforderten Spedition Golden North in Anchorage verlassen konnten. Bitte hier nicht zitierfähige Flüche einsetzen. Eine gute Nachricht gibt es aber dennoch: Seitdem die deutsche Spedition Max Jacobi das Heft des Handelns in der Hand hat, läuft es richtig gut. Schnelle Informationen, zuverlässiges und zügiges Management – also all das, was die Amerikaner aus unerfindlichen Gründen niemals hinbekommen haben.
Nachdem nun also unsere Expeditionskiste einen Zwischenstopp in der amerikanischen Ostküstenstadt Tacoma bei Seattle gemacht hatte, ging es mit einem Güterzug schlanke 4500 Kilometer einmal quer über den nordamerikanischen Kontinent. Sorry, Panama. Von New York City schließlich ging es mit einem Frachtschiff über den Atlantik.
In diesen Tagen soll das Schiff mit unserer Kiste in Hamburg ankommen, anschließend gelangt sie nach Bremen zur Zollabwicklung. Wir haben inzwischen eine Zollerklärung abgegeben, Reisepasskopien und das Zollausfuhrdokument von damals abgegeben, gut Wetter bei allen Beteiligten gemacht. Und hoffen nun, dass der deutsche Zoll ein Einsehen mit uns hat und bemerkt, dass es sich bei uns um zwei normalbegabte Weltreisende und Paddelfreunde handelt, die einfach nur endlich nach Monaten ihre Kiste samt Ausrüstung zurückhaben wollen.
Abholen können wir die Kiste dann in einigen Wochen entweder am Bremer Hafen als Gesamtpaket oder in Kiel (die Bestandteile). Da sind sich die Beteiligten noch nicht so sicher. Aber nachdem der Weg der Kiste Ende Mai mit der Abholung bei uns zuhause ihren Anfang nahm, da kommt es jetzt auf die paar Tage auch nicht mehr an.
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Dass wir das noch erleben dürfen! In diesen Minuten werkeln emsige Gestalten in Anchorage/Alaska daran, unsere Ausrüstungskiste auf einen Lastwagen zu laden und zum Hafen zu bringen. Anschließend reist unsere Frachtkiste einmal um die halbe Welt, um Ende November hoffentlich unbeschadet in Deutschland anzukommen. Bis es jetzt endlich losgehen konnte, war es allerdings erneut ein Kampf mit der Bürokratie.
Wie Ihr euch erinnert, hatten wir unsere Ausrüstung wie Peli-Kisten, Zelt, Seile und Rettungswesten Ende August in Anchorage abgegeben. Die Spedition hatte versprochen, sich um alles zu kümmern. Und so zogen wir – etwas ungläubig, aber sehr dankbar – unseres Weges. Doch in den folgenden Wochen zeigte sich, dass sich die Spedition zwar irgendwie um alles kümmerte. Aber plötzlich mit Formularen und Vorschriften aus dem Busch kam, die uns die Zehennägel hochstellten.
Die folgende Odyssee kann man auch zusammenfassen mit Reinhard Meys „Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars“.
Die absolute Kurzform: Wir sollten eine EIN-Nummer vorweisen, die aber nach unseren Erkundigungen nur ein US-amerikanisches Unternehmen bekommt. Wir sollten Formular 350 ausfüllen, was aber nur für einen permanenten Umzug aus den USA verwendet werden darf. Auch der deutsche Zoll hat es uns nicht leicht gemacht: Hoher Warenwert, ein Fall für die Gewerbeabteilung! Hoher Warenwert, trotzdem ein Fall für die Privatauskunft! Und warum wir uns nicht auf dem Hinweg Formular 330 haben abstempeln lassen? Antwort: Weil man uns davon trotz Nachfragen niemand erzählt hat.
Falls Ihr also in Eurem Leben noch einmal etwas aus den USA nach Deutschland verschiffen lassen wollt: Es funktioniert mit einer Kopie der Reisepässe, eines „Power of Attorney“, einer Zollerklärung sowie den unterschriebenen Frachtbegleitdokumenten. In Deutschland kann es allerdings auch noch mal lustig werden: Hier müssen wir nachweisen, dass die Güter uns gehören und nicht mehr neuwertig sind. Liebe Beamte, wenn Ihr Euch d i e s e Mengen Yukon-Dreck daran anschaut, sollte sich das Thema erledigt haben, oder?
Außerdem müssen wir nach Eintreffen der Kiste noch eine Zollanmeldung machen, zusammen mit Formular 328. Was das genau bedeutet? Wissen wir nicht im Detail, aber das werden wir auch noch herausfinden. Wir haben die Kiste im Juni irgendwie nach Kanada bekommen, wir sind einmal über den Yukon bis zur Beringsee gepaddelt, jetzt werden wir die letzten Meilen auch noch bewältigen. Problematischer wird vielleicht, dass wir unsere gesammelte Ausrüstung ja nicht völlig trocken der Spedition in Anchorage übergeben konnten. Wir hoffen also, beim Anblick in Deutschland nicht gleich von einer toxischen Wolke von Schimmelpilzen eingehüllt zu werden. Sonst müssen wir wohl die Chemiekeule schwingen…
Das Schiff wird jedenfalls von Alaska aus die Route über den Panama-Kanal über den Atlantik nehmen und soll in etwa sechs Wochen Kiel erreichen. Dort können wir unsere Ausrüstungskiste dann abholen. Den anstehenden unerwarteten Kiel-Trip sehen wir einfach als Gelegenheit, mal wieder etwas Meeresluft zu schnuppern. Und uns einmal wieder an die großartige Zeit zu erinnern, die wir jenseits des Atlantiks erleben durften.
FOTO-BASIS: GOOGLE INC.
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